Eine Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum

Mir hat gefallen, dass wir es bis zum Schluss durchgezogen haben und dass ich sehr viel für mich mitnehmen konnte. Es hat mir bei meinen Selbstzweifeln geholfen und hat mir eine andere Sicht auf die Umstände damals gegeben. Ich habe jetzt eine andere Meinung.“ (Teilnehmerstimme zum erfolgreich abgeschlossenen Projekt)

Von August bis Oktober 2024 setzten sich Gefangene der Jugendanstalt Raßnitz mit der Ausstellung „Einige waren Nachbarn – Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ auseinander und erarbeiteten eine Führung durch die Ausstellung. So wurden 3 Peer Guides ausgebildet, die in 8 Führungen 80 Gefangene und Bedienstete durch die Ausstellung führten und damit im gesamten Vollzug eine Auseinandersetzung mit dem Holocaust anregten. Die Peer Guides führten dabei selbst in die Ausstellung ein, führten durch die Ausstellungstafeln und moderierten Gespräche zu weiterführenden Fragen, wie z. B. „Wie reagieren Menschen auf die Not ihrer jüdischen Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Nachbarn und Freunde?“ und „Welche Rolle spielten gewöhnliche Menschen?“.

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn – Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ beschäftigt sich mit den Fragen: Wie war der Holocaust möglich? Wie wurden aus Nachbarn Mörder und warum gab es so wenig Hilfe? Die Ausstellung ist in 3 Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es um Überzeugungstäter, Mitläufer und Andersdenkende im Deutschen Reich mit Anschluss von Österreich und dem Prorektorat Böhmen und Mähren. Der zweite Teil beschäftigt sich mit deutschen Besatzern, örtlichen Rekruten und Nachbarn in Osteuropa und der Sowjetunion. Im dritten Teil geht es um Regierungen, Staatsdiener und Beobachter in den verbündeten Staaten und besetzten Ländern, in welchen Marionettenregime installiert wurden oder welche später besetzt wurden (West-/Nord und Südeuropa).